…„Wieviel Arbeit in den Dingen steckt, das weiß man erst, wenn man es selbst einmal gemacht hat,“ Und erst dann weiß man so manches auch wirklich zu schätzen. Für mich ist es schon immer von Bedeutung, Menschen, Dinge, Orten oder Momenten besondere Wertschätzung ent­gegen zu bringen: „Ich habe meine: Lieblings-Dinge, Lieblings-Orte, Lieblings-Beschäftigungen und Lieblings-Menschen. Seit ich vor  Jahren zum ersten mal ein schmales Buch in Händen hielt mit Bildern von Georgia O’Keeffe ist sie meine Lieblings-Malerin. Keines ihrer Bilder ist beliebig und belanglos, vielleicht weil sie dieses unglaubliche Gespür für das Kleine im großen Ganzen hat. Ihre Bilder begeistern mich immer wieder. Sie war eine ganz große Künstlerin und eine faszinierende Frau, denn sie war von »Schönheit, Spontaneität, mit einer ungewöhnlichen Klarheit des Geistes und von einer wunderbaren Intensität, mit der sie jeden Augenblick ihres Lebens auskostete« (Stieglitz) Sie war nicht nur schlagfertig, sondern sie konnte auch umwerfend direkt sein. Für mich verkörperte sie die unabhängige, kreative Frau, die unbeirrt ihren Weg ging, nie bereit zu Kompromissen, die sie am Malen hinderten. Eine der spannendsten Frauen-Biographien ausgedrückt in einem Zitat:

„Eines Tages sagte ich zu mir: Ich kann nicht leben, wo ich möchte. Ich kann nicht mal sagen, was ich sagen möchte. Mir wurde klar, dass ich eine absolute Närrin wäre, wenn ich nicht wenigstens malen würde, was ich möchte“.  Georgia O’Keeffe